Rohrbacher geben Tipps für das Fest
"Weihnachten ohne Stress zu erleben, ist durchaus möglich"

Zu Weihnachten bleibt oft viel Essen auf den Tellern liegen. | Foto: PantherMedia/NewAfrica
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  • Zu Weihnachten bleibt oft viel Essen auf den Tellern liegen.
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Stress und Lebensmittelverschwendung: Eine klinische Psychologin aus dem Klinikum Rohrbach und eine Seminarbäuerin aus Niederwaldkirchen geben Tipps, damit das Weihnachtsfest besinnlich, ruhig und möglichst ohne Streitereien stattfinden kann.

BEZIRK ROHRBACH. "Weihnachten und die Vorweihnachtszeit bedeuten für viele Menschen enormen Stress, weil die Erwartungen oft sehr hoch sind", weiß Maria Leibetseder, klinische Psychologin am Klinikum Rohrbach. Geschenke müssen gekauft werden und originell sollen sie sein. Besonderes Essen soll auf den Tisch, und das Haus oder die Wohnung sollte sich von der schönsten Seite zeigen. Das Fest "muss" harmonisch ablaufen. Man selbst will gut gelaunt sein und die vielen Termine, wie Weihnachtsfeiern oder andere Einladungen, warten auch darauf, wahrgenommen zu werden. "Die eigentlich besinnliche Zeit im Jahr verwandelt sich oft in puren Weihnachtsstress", sagt Leibetseder.

Maria Leibetseder ist klinische Psychologin am Klinikum Rohrbach. | Foto: oög
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Perfektionismus durch soziale Medien genährt

Doch was kann man dagegen tun? "Weihnachten ohne Stress ist durchaus möglich, wenn es gelingt, die eigenen Erwartungen herunterzuschrauben, Prioritäten zu setzen und den Fokus auf die wesentlichen Aspekte des Festes zu legen: auf Gemeinschaft und Verbundenheit mit Familie und Freunden, aber auch auf persönliche Besinnung", betont die klinische Psychologin. Der Perfektionismus, den viele im Kopf haben, werde unter anderem genährt durch die Darstellung vom "perfekten" Fest mit toller Dekoration, super inszenierten Familienfeiern und unvergesslichen Geschenken in der Werbung und den sozialen Medien.

"Hinzu kommt, dass sich viele Menschen selbst enorm unter Druck setzen, weil sie alles 'richtig' machen und den Wünschen anderer gerecht werden wollen. Akzeptieren Sie, dass nicht alles perfekt sein muss. Das Wichtigste zu Weihnachten ist nicht, dass alles wie geplant verläuft, sondern die gemeinsame Zeit und das Miteinander mit Ihren Liebsten."

Streitigkeiten mit der Verwandtschaft

Weihnachten ist oftmals mit dem Anspruch einer "harmonischen" Zeit verbunden. Wenn es aber familiäre Spannungen oder ungelöste Konflikte innerhalb der Familie gibt, kann Weihnachten emotional aufgeladen sein. Leibetseder erklärt: "In vielen Familien prallen unterschiedliche Meinungen, Lebensanschauungen und Gewohnheiten aufeinander. Hier sind Respekt und Toleranz gefragt. Es kann sinnvoll sein, heikle Themen wie Geld, Politik, Religion oder alte Familienkonflikte während des Weihnachtsfestes zu vermeiden, um Spannungen zu verhindern."

Sonstigen Stress vermeiden

Die Psychologin erklärt zudem, dass Geschenke-Shopping unter Zeitdruck vermieden werden kann, wenn man frühzeitig plant. "So können schon während des gesamten Jahres Geschenkideen auf einer Liste gesammelt werden." Eine weitere Möglichkeit ist, dass jedes Familienmitglied oder jede Person innerhalb eines Freundeskreises nur ein Geschenk übernimmt. "Man zieht eine Person und shoppt entspannt nur nach einem Weihnachtsgeschenk."

In der Vorweihnachtszeit gibt es auch zahlreiche Einladungen, Termine und gesellschaftliche Verpflichtungen, sodass Erholung und Zeit für sich oftmals zu kurz kommen. Um die innere Balance zu erhalten, ist es oft notwendig, Prioritäten zu setzen und Termine zu streichen. Durch kurze Auszeiten, sei es ein entspannendes Bad, Bewegung in der Natur oder das Lesen eines Buches, könne man den inneren Akku wiederaufladen.

Bewusst einkaufen und nichts wegwerfen

In der Weihnachtszeit steigt nicht nur das Stresslevel, sondern auch der Konsum. Vor allem für Heiligabend und die darauf folgenden Feiertage wird häufig zu viel eingekauft. "Weihnachten ist oft mit großen Familientreffen und Festessen verbunden. Das Abschätzen der Menge, wie viel benötigt wird, fällt oft schwer. Nebenbei gibt es in der Vorweihnachtszeit oft spezielle Angebote und Rabatte auf Lebensmittel. Viele meinen, von den Angeboten profitieren zu müssen", sagt Seminarbäuerin Hedwig Lindorfer aus Niederwaldkirchen.

Laut ihr sollte man das Essen gut planen. "Eine vorbereitete Einkaufsliste, an die man sich dann auch hält, hilft auf jeden Fall. Keinesfalls von Lockangeboten bzw. Packungsgrößen beirren lassen. Lieber kleinere Mengen mitnehmen. Und: Hungrig sollte man auf keinen Fall einkaufen gehen", rät Lindorfer.

Seminarbäuerin Hedwig Lindorfer aus Niederwaldkirchen legt großen Wert auf regionale Lebensmittel. | Foto: gawe
  • Seminarbäuerin Hedwig Lindorfer aus Niederwaldkirchen legt großen Wert auf regionale Lebensmittel.
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Dennoch passiert es immer wieder, dass der Einkauf größer ausfällt als geplant. Auch für diesen Fall hat die Seminarbäuerin Tipps parat: "Aus 'Restln' lassen sich rasch einfache und köstliche Gerichte zubereiten. Hier ist oftmals etwas Kreativität gefragt."

Auflauf, Kaspressknödel oder Geschnetzeltes

Aus klein geschnittenen Wurstresten oder kurz angebratenen Fleischstücken, gekochten Nudeln oder blättrig geschnittenen Erdäpfeln und vorgedünsteten Gemüse – eingeschlichtet in eine Auflaufform, mit einer Béchamelsoße übergossen und mit geriebenem Käse bestreut – entsteht ein köstlicher Auflauf. Brot lässt sich ganz leicht zu Brotchips oder zu Brotcroutons weiterverarbeiten. Dazu das Brot dünn in Scheiben oder in Würfel schneiden und im Rohr knusprig backen.

"Aus übrig gebliebenem Käse und Weißbrot kann man köstliche Kaspressknödeln kreieren. Fleisch, das eigentlich für das Raclette gedacht war, lässt sich zu Geschnetzeltem weiterverarbeiten. Manche Lebensmittel lassen sich einfach einfrieren und später weiterverwenden, wie etwa Frischfleisch, Bratwürstel oder fertiges Sauerkraut", verrät die Niederwaldkirchnerin.

Lebensmittel respektieren und wertschätzen

In diesem Zusammenhang betont die Seminarbäuerin: "Unsere regionalen und bäuerlichen Lebensmittel sind ein kostbares Gut, verdienen Respekt und Wertschätzung. Besinnen wir uns wieder auf den Wert der Lebensmittel und genießen wir sie bewusst. Jedes weggeworfene Lebensmittel ist eines zu viel."

Brandschutz zu Weihnachten

Der Zivilschutz rät, folgende Sicherheitsmaßnahmen zu beachten:

  • Kaufen Sie einen frischen Adventkranz und Christbaum. Bevor er gebraucht wird, bewahren Sie ihn an einem kühlen Ort auf.
  • Wählen Sie für den Baum einen möglichst kippsicheren Standort, der sich weder neben Wärmequellen (Öfen, Heizkörper) noch in unmittelbarer Nähe von Vorhängen befindet.
  • Achten Sie darauf, dass Zweige und Dekorationsmaterial einen möglichst großen Abstand zu den Kerzen aufweisen.
  • Entzünden Sie die Kerzen Ihres Christbaums von unten nach oben. Lassen Sie die Kerzen nie ganz herunterbrennen.
  • Vorsicht mit Wunderkerzen: Es besteht akute Gefahr durch glühend abspritzende Funken.
  • Beaufsichtigen Sie Kinder, wenn sie in der Nähe des Christbaums spielen.
  • Halten Sie geeignete Löschmittel immer bereit.
  • Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen müssen ausgewechselt werden, bevor sie zu tief niederbrennen und schon das umliegende Gehölz erreichen.

Häufige Brandauslöser sind vergessene Kerzen

  • Lassen Sie offenes Feuer und Licht nie ohne Aufsicht.
  • Kerzen sollen immer in Haltern mit Auffangschalen aus nicht brennbarem Material verwendet werden.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren bei Kerzen und Feuer. Üben Sie zudem mit ihnen den Ernstfall.
Zu Weihnachten bleibt oft viel Essen auf den Tellern liegen. | Foto: PantherMedia/NewAfrica
Maria Leibetseder ist klinische Psychologin am Klinikum Rohrbach. | Foto: oög
Seminarbäuerin Hedwig Lindorfer aus Niederwaldkirchen legt großen Wert auf regionale Lebensmittel. | Foto: gawe
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